Was ist utopische Pädagogik?
Manifest in 10 Punkten
Utopische Pädagogik ist:
(1) Kritisch – Wir müssen das kritische Bewusstsein stärken, um uns in die Lage zu versetzen, unsere (verzerrten) Wahrnehmungen zu reflektieren und die Fähigkeit zu stärken, über systemische Ungleichheit, Diskriminierung und die Ausbeutung unseres Planeten nachzudenken und dadurch die Verantwortung übernehmen, um uns diesen Herausforderungen entgegen zu stellen.
(2) Offen – Utopische Pädagogik richtet sich an alle, ob links oder rechts oder liberal-ökonomisch[DT1] , ob Wissenschaftler*innen, Reinigungskräfte, Anwält*innen oder Gärtner*innen. Wir können nur dann eine bessere Gesellschafft entwerfen, wenn wir alle einbeziehen und Menschen dabei unterstützen, Antworten zu finden. Utopische Pädagog*innen helfen daher dabei, Fragen zu stellen, liefern aber keine fertige Antworten.
(3) Abstrakt – Probleme wie Klimawandel und nationalistischer Autoritarismus erfordern einen kompetenteren Umgang mit komplexen und differenzierten Themen und Modellen.
(4) Persönlich – Komplexe Probleme erfordern Selbstreflexion, um zu erkennen, wie gesellschaftliche Strukturen unser Innenleben beeinflussen. Um zu verstehen, wer wir sind und was wir sein wollen, hilft es uns, unsere Biografie und unsere damit verbundenen vielfältigen Identitäten zu erkunden.
(5) Vertrauensvoll – Alle Menschen sind potentiell kreativ, intelligent, aufmerksam, bewusst und analytisch. Utopische Pädagogik möchte Menschen dabei helfen, ihre eigenen Ideen und Gedanken zu entwickeln.
(6) Transformativ – Wir müssen nicht so bleiben, wie wir sind! Utopische Pädagogik zielt darauf ab, Zukünfte möglich zu machen, die unsere kühnsten Träume übersteigen.
(7) Herausfordernd – Notwendige Veränderungen passieren nur außerhalb der Komfortzone und das kann zu Unsicherheit führen. Utopische Pädagogik stärkt die Resilienz, um mit dieser Unsicherheit umzugehen.
(8) Irrational – Kritisches Bewusstsein ist nur ein Teil utopischer Pädagogik, so wie kognitive Funktionen auch nur ein Aspekt des größeren Ganzen sind. Um bessere Zukünfte zu erschaffen, braucht es auch unsere Emotionen, Träume, Widersprüche und unser Unbewusstes – utopische Pädagogik nutzt all diese.
(9) Ganzheitlich – Zukünfte entwerfen wir auch mit Körper, Geist und Seele. Körperliche Aktivitäten und Atemübungen dienen nicht nur der Selbstreflexion, sondern sie helfen uns auch, unsere Fähigkeiten und unseren Möglichkeitssinn zu entfalten.
(10) Divers – Um neue Ideen zu entwickeln und Synergieeffekte zu erzielen, müssen Menschen aus sehr verschiedenen Bereichen zusammenkommen und ihre Kompetenzen einbringen.
Hintergrundbild (Orion-Nebel) von EarthSky Community Photos. | Scott MacNeill vom Frosty Drew Observatory in Charlestown, Rhode Island.